Die Umlarvaktion
Jedes Jahr bietet Horst Vollstaedt das Umlarven von sehr jungen Larven von einer F1 Königin an, um daraus gute Königinnen zu ziehen (F2).
Beim Umlarven werden möglichst junge – also ca. 4 Tage alte - Larven in Weiselnäpfe umgebettet, die dann von einem dazu entsprechend vorbereiteten Pflegevolk groß gezogen werden.
Für Interessierte Vereinsmitglieder wird jedes Jahr ein Umlarvtermin bekannt gegeben – in der Regel im Mai.
Bei Erfolg schlüpfen ca. 11-12 Tagen nach dem Umlarven junge Königinnen aus den von einem Pflegevolk gezogenen Weiselzellen (siehe Bild), die ähnliche Merkmale (Sanftheit / Leistungsstärke etc.) wie die Königin-Mutter haben.
Diese Weiseln (wenn sie unbegattet sind, werden sie Weiseln genannt) machen nach ca. 8 Tagen einen einmaligen sogenannten „Hochzeitsflug“, auf dem sie von ca. 15 Drohnen begattet werden. Nach weiteren 5 Tagen fangen dann die Königinnen (jetzt Königin genannt, weil sie begattet ist) mit dem Eierlegen an. Imker nennen es Stiften, weil die Bieneneier länglich wie ein Stift aussehen.
In der Hochsaison legt die Königin bis zu 2000 Eier pro Tag, was mehr ist, als sie selber wiegt.
Deswegen bekommt sie auch spezielles Hochleistungsfutter (Gelee Royale) von Ihrem Hofstaat (das sind die Bienen, die ständig um sie herum mit ihrer Versorgung beschäftigt sind).
Die Reinigungsaktion
Wachs einschmelzen
Zur Wabenhygiene sollten die Waben alle 2 Jahre – spätestens alle 3 Jahre eingeschmolzen werden.
Grund: Bei jedem Schlupf werden die Wabenzellen kleiner, da bei jedem schlüpfen ein Rest vom Schlupf (Jungfernhäutchen genannt) in der Schlupfzelle zurückbleibt und mühsam von den Bienen beseitigt werden muss.
Problem dabei: Bienen haben keine Zähne ! Es dauert also entsprechen.
Außerdem werden die Waben mit der Zeit immer härter und unhygienischer.
Desinfektion der Rähmchen
Die Rähmchen werden dann später nach dem Ausschmelzen der kompletten Wabe zur Desinfektion in Natronlauge getaucht und danach gründlich mit Wasser (Hochdruckreiniger) abgespritzt / nachgereinigt, bevor sie wieder erneut verwendet werden können.
Weiterverarbeitung des Wachs
Das ausgeschmolzene Wachs kann nach mehreren Reinigungsschritten für neue Mittelwände genutzt werden. Mittelwände in einem Rähmchen werden als „Bauplan“ von den Bienen weiter ausgebaut und erleichtern und beschleunigen den fertigen Ausbau der Waben.
Entweder tauscht man das Wachs im Imkerfachhandel durch Zuzahlung in Mittelwände um oder fertigt aus dem Wachs selbst oder durch spez. Firmen neue Mittelwände aus Eigenwachs an.
Aus dem Wachs können natürlich auch Kerzen gegossen oder gezogen werden oder Wachstücher hergestellt werden.
Gereinigtes- bzw. Deckelwachs (Wachs, mit denen eine Honigzelle verdeckelt wurde) wird u.a. auch als Bestandteil von Cremes (Kosmetik / Heilungsprozesse) etc. verwendet. In der Pharmazie werden viele Bestandteile von Wachs und Honig verwendet, wobei man es noch nicht geschafft hat, alle Bestandteile und deren Wirkung vollständig zu analysieren.
Futterkranzproben
Probenentnahme
Um zu erkennen, ob unsere Bienen von der amerikanischen Faulbrutkrankheit befallen sind, oder Sporen davon im Futterkranz auf der Brutwabe zu finden sind, wird im Herbst eine Futterkranzprobe nahe dem Brutnest jedes Volkes genommen.
Entweder nimmt der Bienensachverständige des Vereins die Probe oder
der Imker selbst nach vorheriger Anleitung.
Untersuchung
Die Proben werden dann vom Verein eingeschickt und im Bieneninstitut auf Faulbrut/Sporen untersucht.
Gesundheitszeugnis
Mit dem Ergebnis der Untersuchung kann beim zuständigen Veterinäramt ein sog. Bienen - Gesundheitszeugnis gemäß §5 Bienenseuchenverordnung (Faulbrutfreiheit) beantragt werden.
Das Gesundheitszeugnis sollte beim Verkauf bzw. Kauf von Bienen vorhanden sein und ist u.a. nötig zur Beantragung einer Wandererlaubnis, mit der der Imker mit seinen Bienen zu einem anderen entfernten Trachtort „wandern“ kann.